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NATIONAL IRGENDWAS

“Don’t be proud of anything you couldn’t influence” ist eine meiner Standardfloskeln.“But what if you don’t have anything else to be proud of?” frage ich mich nun. Gedankensplitter.stolz2In der Süddeutschen vom Mittwoch las ich einen Artikel über junge nationalistische Deutschtürken, die schon in dritter Generation hier leben, sich nicht integrieren konnten und sich nun in ihren türkischen Nationalstolz flüchten. Ein klitzekleiner Anteil der hier lebenden Deutschtürken/Türken/Türkdeutschen fühlen so. Leider kenne ich einige, die sich genau so fühlen wie im Artikel beschrieben.

 

Die, denen ich begegnet bin, waren oder sind frustiert von der deutschen Gesellschaft. Sie haben viel getan, um sich zu integrieren, aber haben immer und immer diesen Unterschied zwischen sich und den anderen gespürt. Auch ich fühle mich manchmal wie ein Gast, der sich aufdrängt – zum Beispiel wenn Dinge geschehen, wie in diesem Post. Aber ich würde mich deshalb niemals auf das Türkentum berufen. Vielleicht deshalb nicht, weil ich meine Religion habe? Meine Religion, so habe ich den Eindruck, löst mich vom Nationalitätsgedanken. Hautfarbe, Herkunft – whatever. Vor Gott bist du gleich.
 
Außerdem besteht zwischen der Religion und der Nationalität ein gravierender Unterschied: Einen Glauben kann man sich aussuchen, die Herkunft nicht.
 
Wer also keinen Glauben hat, der klammert sich an seine Herkunft, weil er nichts anderes zum Klammern hat?

—-

Man kann es sich aber auch einfacher machen. Meine Mutter sagte immer (auf Türkisch) “Halte deinen Stolz stets unter deinen Füßen”. Soll heißen:
You don’t need to be proud of anything!

Der Artikel in der Süddeutschen, hier.

journalist, columnist and author of this blog. a turkish-german muslim juggling politics, feminism, cyberculture and life between germany, istanbul, oxford & the world.

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